Wenn es um den Kauf oder Verkauf einer Immobilie geht, führt kaum ein Weg am Immobilienmakler vorbei. Doch während manche sie als unverzichtbare Experten sehen, betrachten andere sie eher skeptisch und als überflüssige Zwischenhändler mit hohen Provisionen. Dabei ist das Bild komplexer. In Wahrheit übernehmen Makler Aufgaben, die vielen gar nicht bewusst sind, und das kann den Unterschied ausmachen, wenn es um Zeit, Geld und Nerven geht.
Zwischen Käufer, Verkäufer und Realität
Ein Immobilienmakler steht zwischen den Fronten. Er oder sie vermittelt zwischen Eigentümern, die ihre Immobilie möglichst gewinnbringend verkaufen möchten, und potenziellen Käufern, die auf der Suche nach einem neuen Zuhause oder einer guten Kapitalanlage sind. Dabei geht es nicht nur ums Schlüssel zeigen und Vertragsvorlagen drucken. Gute Makler kennen den lokalen Markt, wissen, welche Preise realistisch sind, und filtern potenzielle Interessenten nach Bonität und Seriosität. Gerade in Regionen mit angespanntem Wohnungsmarkt ist diese Art der Vermittlung Gold wert. Denn je größer die Nachfrage, desto schwieriger wird es, die richtigen Personen zusammenzubringen. Ein erfahrener Immobilienmakler in Kiel kann da wie ein Kompass wirken, der Ordnung ins Chaos bringt.
Mehr als nur Türöffner
Was viele unterschätzen ist, dass Immobilienmakler oft auch Krisenmanager, Preisstrategen und Verhandlungsprofis sind. Sie kümmern sich um Exposés, professionelle Fotos, virtuelle Rundgänge, die Kommunikation mit Behörden und Notaren. Und dabei sind sie nicht selten die erste Anlaufstelle für Fragen, die sich im Laufe eines Verkaufsprozesses auftun. Und je komplexer der Fall, desto wertvoller ist auch der Makler. Besonders bei Erbimmobilien, Scheidungsfällen oder vermieteten Objekten kann der Verkaufsprozess langwierig und konfliktgeladen werden. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, und rechtliches Basiswissen, das der Makler mitbringt wie kein anderer. Zwar ersetzen Makler keine Anwälte, aber sie können typische Stolpersteine frühzeitig erkennen und vermeiden.
Der Streitpunkt Maklerprovision
Seit der Reform des Maklerrechts im Jahr 2020 gilt in Deutschland bei Kaufimmobilien das sogenannte „Bestellerprinzip light“. In der Regel teilen sich Käufer und Verkäufer die Maklerkosten. Das hat Diskussionen ausgelöst, auch weil viele hinterfragen, ob der Service wirklich den Preis wert ist. Die Antwort hängt stark vom individuellen Fall ab. Wer eine Immobilie in einer beliebten Lage mit wenig Aufwand verkaufen will, kommt vielleicht auch ohne Makler klar. Wer jedoch selbst keine Zeit oder Erfahrung mit der Abwicklung hat, kann durch professionelle Unterstützung nicht nur Stress vermeiden, sondern unter dem Strich sogar bessere Verkaufsergebnisse erzielen.
Konkurrenz oder Werkzeug
In Zeiten von Online-Portalen, 3D-Besichtigungen und KI-basierten Preisrechnern stellt sich zunehmend die Frage, ob Makler überhaupt noch gebraucht werden. Die Antwort ist ja, aber wie so viele andere Berufsfelder müssen auch sie sich anpassen. Digitale Tools können Abläufe vereinfachen, die Reichweite erhöhen und Daten schneller verfügbar machen, doch der persönliche Kontakt, die Fähigkeit zur Einordnung und das menschliche Gespür lassen sich nicht digitalisieren. Moderne Maklerbüros nutzen beides: Technik und Erfahrung. Wer das Zusammenspiel beherrscht, kann auch in Zukunft erfolgreich vermitteln, und für Kunden echten Mehrwert bieten.
Makler als Brückenbauer
Immobilienmakler sind natürlich keine Zauberer. Sie können weder überhöhte Preisvorstellungen schönreden noch versteckte Mängel ungeschehen machen. Aber sie sind Profis in einem emotionalen, rechtlich komplexen und oft stressigen Umfeld. Wer einen guten Makler oder eine gute Maklerin an seiner Seite hat, spart Zeit, minimiert Risiken und bekommt eine realistische Einschätzung des Marktes.
