Warum Pokémon-Karten mehr sind als nur Sammelobjekte
Seit 1996 haben Pokémon-Karten die Welt erobert. Was einst als Ergänzung zu den Videospielen gedacht war, ist heute ein weltweites Phänomen mit Milliardenauflagen und Rekordpreisen. Mehr als 75 Milliarden Karten wurden bis 2025 gedruckt, in mehr als 13 Sprachen übersetzt und in über 80 Ländern vertrieben. Damit gehören Pokémon-Karten zu den erfolgreichsten Sammelkarten überhaupt.
Doch hinter den bunten Bildern steckt weit mehr als Nostalgie: Es gibt klare Fakten über Produktionszahlen, Werte, Beliebtheit und Spielmechaniken. In diesem Artikel zeigen wir Euch 10 spannende Fakten, die den globalen Hype um Pokémon-Karten greifbar machen – faktenbasiert, detailliert und verständlich.
Fakt 1: Über 75 Milliarden Karten weltweit produziert
Die Pokémon Company hat bis März 2025 offiziell bestätigt, dass weltweit mehr als 75 Milliarden Karten produziert wurden. Diese Zahl ist kaum vorstellbar und verdeutlicht die Reichweite des Sammelspiels. Zum Vergleich: Die weltweite Bevölkerung liegt aktuell bei rund 8 Milliarden Menschen. Es existieren also fast zehnmal so viele Pokémon-Karten wie Menschen.
Diese gigantische Zahl zeigt, dass Pokémon-Karten nicht nur ein kurzlebiger Trend der 1990er waren, sondern ein dauerhaftes Phänomen. Jedes Jahr erscheinen neue Erweiterungen, die die Gesamtzahl weiter in die Höhe treiben. Inzwischen gibt es über 100 Hauptsets, die regelmäßig ergänzt werden.
Fakt 2: Pokémon-Karten als weltweiter Umsatztreiber
Pokémon-Karten sind nicht nur ein Sammelobjekt, sondern auch ein enormer Umsatzfaktor für The Pokémon Company. In den jährlichen Geschäftsberichten wird regelmäßig hervorgehoben, dass das Trading Card Game (TCG) zu den stärksten Sparten des gesamten Konzerns zählt. Neben Videospielen und Merchandising tragen die Karten entscheidend dazu bei, dass Pokémon seit Jahren zu den erfolgreichsten Entertainment-Marken der Welt gehört.
Allein in den letzten fünf Jahren konnte das TCG einen regelrechten Nachfrageboom erleben. Während der Pandemie stieg das Interesse sprunghaft an, was in manchen Regionen sogar zu Lieferengpässen führte. Spielwarenhändler berichteten, dass Booster-Packs und Displays teilweise sofort ausverkauft waren, sobald sie in die Regale kamen. Diese Knappheit führte nicht nur zu gesteigerter medialer Aufmerksamkeit, sondern auch zu einem weiteren Preisanstieg für begehrte Karten auf dem Sekundärmarkt.
Besonders bemerkenswert ist, dass Pokémon-Karten nicht nur in klassischen Spielwarenläden oder Buchhandlungen Umsatz generieren, sondern längst auch den Online-Handel dominieren. Plattformen wie eBay gehören zu den größten Marktplätzen für Kartenkäufe weltweit. Damit sind Pokémon-Karten ein Paradebeispiel für ein Sammelprodukt, das sich über Jahrzehnte hinweg wirtschaftlich behauptet hat – mit stabiler Nachfrage, wachsendem Umsatz und internationaler Reichweite.

Fakt 3: Mehr als 13 Sprachen und über 80 Länder
Pokémon-Karten sind ein globales Produkt. Gedruckt werden sie in über 13 Sprachen, darunter Japanisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Diese Mehrsprachigkeit macht die Karten für Sammler weltweit interessant, da manche Editionen nur in bestimmten Regionen erscheinen.
Besonders begehrt sind japanische Karten, die exklusiv in Japan verteilt wurden. Ein bekanntes Beispiel ist die „Pikachu Illustrator“-Karte oder auch sogenannte „Poncho“- Pikachus, die nie außerhalb Japans erhältlich waren. Der internationale Charakter verstärkt den Reiz bei diesen exklusiven Karten und führt dazu, dass Karten aus bestimmten Ländern auf dem Weltmarkt deutlich höhere Preise erzielen können.
Fakt 4: Über 100 Hauptsets und unzählige Erweiterungen
Seit dem ersten Set im Jahr 1996 sind über 100 Hauptsets veröffentlicht worden. Jedes Set bringt neue Karten, Spielmechaniken und oft auch limitierte Sammlerstücke mit sich. Dazu kommen Spezial-Editionen, Event-Promos und Jubiläumsausgaben. Für Sammler bedeutet das eine enorme Vielfalt – und die Chance, besonders seltene Stücke zu ergattern.
Einige Sets sind legendär geworden, wie das Base Set von 1999, das die Charizard 1st Edition hervorbrachte. Andere Sets sind durch spezielle Gold Star-Pokémon oder Secret Rares bekannt. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass Pokémon-Karten sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Sammler spannend bleiben.
Fakt 5: Die teuerste Karte – Pikachu Illustrator für 5,3 Mio. USD
Die teuerste Pokémon-Karte aller Zeiten ist die Pikachu Illustrator. Sie wurde 1997 als Preis für einen Illustrationswettbewerb in Japan vergeben, von dem nur 41 Exemplare existieren. Im Jahr 2021 wurde ein Exemplar für rund 5,3 Millionen USD verkauft – ein Rekordpreis, der den Status der Karte als „Heiliger Gral“ des Sammelmarkts zementierte.
Dieser Rekord zeigt, dass Pokémon-Karten längst in derselben Liga wie Kunstwerke, Oldtimer oder seltene Luxusuhren spielen. Für Sammler und Historiker ist die Pikachu Illustrator ein Stück Popkultur-Geschichte – und ein Symbol für die enorme Wertentwicklung einzelner Karten.
Fakt 6: Die beliebteste Karte – Charizard 1st Edition
Wenn es eine Karte gibt, die fast jeder kennt, dann ist es Charizard aus dem Base Set von 1999. Besonders die 1st Edition „Shadowless“-Variante hat Kultstatus erreicht. Je nach Zustand wird sie heute für 20.000 bis 250.000 USD gehandelt, bei einem PSA-10-Grading sogar noch deutlich mehr.
Charizard ist nicht nur wegen seines Werts beliebt, sondern auch, weil es sich um eines der bekanntesten Pokémon überhaupt handelt. In fast jeder Sammlung gilt Charizard als Herzstück – und für viele ist es die Karte, die überhaupt erst den Reiz des Sammelns auslöst.
Fakt 7: Produktionsdynamik 2020–2025 – wie schnell der Markt wirklich wächst
Die schiere Druckleistung der letzten Jahre zeigt, warum Pokémon-Karten so präsent sind: Zwischen 2020 und 2025 stieg die kumulierte Gesamtproduktion von rund 30 Milliarden auf mehr als 75 Milliarden Karten. Das entspricht jährlichen Zuwächsen von fast zehn Milliarden Exemplaren und markiert die stärkste Expansionsphase seit dem Start des Sammelkartenspiels.
Bemerkenswert ist auch die Internationalisierung: Bis 2025 erschienen Pokémon-Karten in 16 Sprachen und wurden in über 90 Ländern vertrieben. Diese Ausweitung erklärt, warum bestimmte Sets regional knapp wurden, obwohl die Produktionskapazität auf Rekordniveau lag.
Für das Jahr 2024/25 wurden über zehn Milliarden neu gedruckte Karten gemeldet – ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, aber immer noch eine Zahl, die den anhaltend hohen Stellenwert von Pokémon-Karten zeigt. Für Sammler:innen bedeutet das breite Verfügbarkeit moderner Karten, während limitierte Promos weiterhin knapp bleiben.

Tabelle: Zahlen & Fakten zu Pokémon-Karten
| Bereich | Zahl / Status (Stand) |
|---|---|
| Erstveröffentlichung | 1996 (Japan), 1999 international |
| Gedruckte Karten gesamt | über 75 Milliarden (bis 2025) |
| Jahresproduktion 2024/25 | ca. 10,2 Milliarden |
| Jahresproduktion 2023/24 | ca. 11,9 Milliarden |
| Sprachen | 16 |
| Länder/Regionen | über 90 |
| Teuerste Karte | Pikachu Illustrator (5,3 Mio. USD) |
| Beliebteste Karte | Charizard 1st Edition Shadowless |
| Anzahl Hauptsets | über 100 |
FAQ: Pokémon-Karten – die wichtigsten Fragen
Wie viele Pokémon-Karten gibt es weltweit?
Bis 2025 wurden über 75 Milliarden Karten produziert.
Welche Pokémon-Karten sind besonders wertvoll?
Vor allem historische Erstauflagen wie die Charizard 1st Edition und extrem limitierte Promo- oder Trophäen-Karten. Der Rekord liegt bei 5,3 Millionen USD für die Pikachu Illustrator.
Wie kann man den Wert von Pokémon-Karten ermitteln?
Maßgeblich sind Seltenheit, Edition, Zustand und ein mögliches Grading durch spezialisierte Unternehmen. Auch beobachtete Verkaufspreise geben Hinweise.
Wo kann man Pokémon-Karten kaufen?
Aktuelle Karten findet Ihr im Einzelhandel, seltene Stücke auf Online-Marktplätzen oder Sammlerbörsen.
Wie spielt man Pokémon-Karten?
Zwei Spieler:innen treten mit Decks gegeneinander an. Ziel ist es, die Preis-Karten des Gegners zu gewinnen. Auf Turnieren gibt es exklusive Promo-Karten, die oft selbst zu Raritäten werden.



